Was ist Differenzkalorimetrie?

Was ist Differenzkalorimetrie?

ZL-3047A Differenzial-Scanning-Kalorimetrie (DSC) ist ein analytisches Verfahren zur Messung der von einer Probe beim Erhitzen oder Abkühlen über einen bestimmten Temperaturbereich abgegebenen oder aufgenommenen Wärme. Neben der Charakterisierung der thermischen Eigenschaften von Materialien wird DSC auch zur Bestimmung der Temperaturen eingesetzt, bei denen bestimmte Phasenübergänge stattfinden, einschließlich der Glasübergangstemperatur, des Schmelzens und der Kristallisation.

Zur Durchführung eines Experiments mit der Differenzial-Scanning-Kalorimetrie ist ein Gerät erforderlich, das den für die Prüfung erforderlichen Temperaturbereich bereitstellt und Temperatur- und Wärmeflussänderungen präzise überwachen kann.

Wärmefluss-DSC-Instrument Die Probe und das Referenzmaterial werden in einem Ofen platziert. Die Probe ist in einer Metallpfanne (typischerweise Aluminium) eingeschlossen, während die Referenz meist eine leere Pfanne ist. Der Ofen wird beheizt oder gekühlt, und die Wärmeflusseigenschaften werden beobachtet, da sie sich mit der Temperatur ändern. Quantitative Wärmeflussinformationen können aus der gemessenen Temperaturdifferenz zwischen Probe und Referenz bestimmt werden.

 

 
Polymeranalyse
Polymere werden üblicherweise mit dem ZL-3047A DSC analysiert, um ihre thermischen Übergangspunkte zu bestimmen, darunter die Glasübergangstemperatur (Tg), die Kristallisationstemperatur (Tc) und die Schmelztemperatur (Tm). Diese thermischen Übergänge definieren oft den Betriebsbereich von Polymeren, um bestimmte Leistungsspezifikationen zu erfüllen. Da sowohl das Verarbeitungsverhalten als auch die Materialeigenschaften von rheologischen Eigenschaften beeinflusst werden, können rheologische Messungen auch wichtige Erkenntnisse zur Optimierung von Polymerstrukturen liefern.
 
Pharmazeutische Anwendungen
ZL-3047A DSC ist hocheffektiv für die Untersuchung pharmazeutischer Materialien. Es kann erkennen:
Polymorphismus (verschiedene kristalline Formen)
Strukturelle Veränderungen im Laufe der Zeit (Alterungseffekte)
Amorpher Anteil (Stabilitätsbewertung)
Arzneimittel-Hilfsstoff-Kompatibilität (Formulierungsscreening)
 
Die daraus resultierenden Daten können die Bioverfügbarkeit, die Verarbeitungsbedingungen, die Lageranforderungen und die Haltbarkeitsdauer von Arzneimitteln erheblich beeinflussen. In vielen Fällen stehen nur geringe Probenmengen zur Verfügung, sodass hochempfindliche DSC-Geräte unerlässlich sind.

 

Nach all diesem technischen Gerede fragen Sie sich vielleicht immer noch: Was genau ist DSC? Heute erklären wir es Ihnen im Klartext, um das Kernprinzip zu verstehen.

Kalorimetrie → Misst, wie viel Wärme ein Material beim Erhitzen/Abkühlen aufnimmt oder abgibt.
 
Scannen → Bezeichnet programmgesteuerte lineare Temperaturänderungen, zB Aufheizen mit 10°C pro Minute.
 
Differential (das Schlüsselkonzept!) → Bedeutet, die Probe mit einem Referenzmaterial zu vergleichen, um den Wärmestromunterschied zu messen.
 

Mit anderen Worten, das DSC-Instrument enthält im Inneren zwei Pfannen:

  • Einer hält Ihre Probe

  •Während der andere eine „Referenzmaterial“ (normalerweise ein inerter, leerer Tiegel, der keinen thermischen Veränderungen unterliegt).

„Ist der Vergleich wirklich notwendig?“

„Können wir es überspringen?“

„Auf keinen Fall!“

Hier ist der Grund:

Stellen Sie sich vor, Sie kochen und möchten feststellen, ob etwas in der Pfanne Ändern (wie das Anbraten eines Steaks). Sie haben:

  • Pfanne A: Enthält Ihre Probe (z. B. ein Steak)

  • Pan B: Leeren (nur die Pfanne)

Sie erhitzen beide Pfannen identisch auf getrennten, aber identischen Öfen.

 

Wenn Sie nur Pan A überwachen:

Sie sehen, wie die Temperatur steigt, aber Sie kann es nicht sagen:

  1. Nimmt die Pfanne selbst Wärme auf?

  2. Gart das Steak (endotherme Reaktion)?

  3. Oder sind es nur Schwankungen bei der Herdleistung?

→ Über das Verhalten des Steaks allein erfahren Sie nichts!

Aber wenn Sie Pfanne A mit Pfanne B vergleichen:

Wenn Pfanne A heiß wird Langsamer (weil das Steak zum Garen Wärme aufnimmt), während Pfanne B normal erhitzt wird → Sie erkennen:
„Aha! Etwas in Pfanne A absorbiert Wärme – es erfährt eine physikalische Veränderung (wie Schmelzen oder Glasübergang)!“

Dies ist das „Differential“-Prinzip:

Du misst nicht absolute Wärme in Pfanne A– Sie verfolgen die Wärmestromdifferenz zwischen Pfanne A und Pfanne B.

 

 

Materialtyp

Primäre DSC-Anwendungen

Gemeinsame Parameter

Fasern

(z. B. Polyester-, Nylonfasern)

– Analyse des Kristallisationsverhaltens (Kristallinität)

– Bewertung der Eignung von Wärmebehandlungs-/Nachspinnprozessen

– Überprüfen Sie die Konsistenz von Charge zu Charge

Tg, Tm, Kaltkristallisationspeak, Kristallinität

Filme

(zB BOPP, PET-Folien)

– Untersuchung der Unterschiede im thermischen Verhalten vor/nach der biaxialen Dehnung

– Schmelzpunktverteilung analysieren (polymorphe Phasen erkennen)

– Untersuchung der Beziehung zwischen Heißsiegelfähigkeit und Kristallinität

Tg, Tm, Kristallinität, Schmelzpeakbreite

Allgemeine Kunststoffe

(z. B. PP, PE, ABS)

– Kristallin/amorphes Verhältnis bestimmen

– Rohstoffarten identifizieren (Tg/Tm als „Fingerabdrücke“)

– Misch-/Modifikationseffekte bewerten

Tg, Tm, ΔH (Schmelzen), ΔH (Kristallisation)

Klebstoffe

(zB Epoxid, PUR)

– Reaktion/Aushärtungsgrad beurteilen

– Analyse der Vernetzungsdichte

– Unterscheidung zwischen thermoplastischen und reaktiven Typen

– Messen Sie Tg, um den Betriebstemperaturbereich vorherzusagen

Tg, Exothermer Peak, Restreaktionswärme

Beläge

(zB EPDM, SBR, Silikon)

– Korrelieren Sie Tg mit dynamischer Leistung

– Änderungen der Vernetzungsdichte auswerten

Tg, Tg-Verschiebung, thermische Verlaufseffekte

 

Die folgende Abbildung ist eine typische DSC-Kurve, die vier Arten von Übergängen zeigt:

Der Temperaturkoeffizient ist →.

   Bei einem sekundären Übergang handelt es sich um eine Änderung der horizontalen Grundlinie

  Der Wärmeabsorptionspeak wird durch das Schmelzen oder den Schmelzübergang der Probe verursacht.

  Der Wärmeabsorptionspeak wird durch die Zersetzungs- oder Spaltungsreaktion des Prüfmusters verursacht.

  ist der exotherme Peak, der das Ergebnis des kristallinen Phasenübergangs der Probe ist

 

Interpretation der DSC-Diagrammachsen

X-Achse (Horizontale Achse)

  • Stellt dar: Temperatur

  • Einheit: Grad Celsius (°C)

  • Erläuterung: Unkompliziert – zeigt den Temperaturanstieg während des Heizens/Kühlens.

Y-Achse (vertikale Achse)

  • Stellt darWärmefluss (auch genannt Wärmeleistung)

  • Einheit: Milliwatt (mW)

  • Schlüsselerklärung:

    • Die Y-Achse nicht Temperatur oder Gesamtenergie anzeigen.

    • Es misst die Wärmestromdifferenz zwischen der Probe und der Referenzpfanne, um die gleiche Heizrate aufrechtzuerhalten.

    • Beispiel:

      • Wenn der DSC anzeigt Wärmestrom = 8 mWbedeutet:

        • Die Probe ist Wärme absorbieren (endotherm).

        • Das Gerät liefert 0,008 J/s zusätzlich zur Probe (im Vergleich zur Referenz), um beide mit der gleichen Geschwindigkeit zu erhitzen.

Steigung (Änderungsrate des Wärmestroms)

  • Definition: Wie schnell sich der Wärmefluss pro Temperatur-/Zeiteinheit ändert.

  • Interpretation:

    • Steilere Steigung → Die Wärmeaufnahme beschleunigt sich (z. B. plötzliches Schmelzen).

    • Flachere Piste → Der Wärmefluss ändert sich allmählich.

    • Steileres Gefälle → Die Wärmefreisetzung nimmt zu (z. B. beginnt eine exotherme Reaktion).

Anmerkung: Die „positive“ oder „negative“ Richtung der Peaks auf einer DSC-Kurve ist nicht absolut – sie hängt von der Einstellung der Wärmeflussrichtung.

DSC erfüllt unter anderem die folgenden internationalen Standards.

Standard Nr. Umfang der Anwendung Wichtigste Inhalte
ISO 11357 DSC-Prüfung von Kunststoffen Glasübergang (Tg), Schmelzen (Tm), Kristallisation, oxidative Stabilität
ASTM E967 DSC-Temperaturkalibrierung Temperaturkalibrierung mit Referenzmaterialien (z. B. Indium, Zink)
ASTM E968 DSC-Wärmestromkalibrierung Wärmestromsignalkalibrierung über Schmelzenthalpie
JIS K 7121 Japanischer Industriestandard (entspricht ISO 11357) Grundlegende Methoden zur thermischen Analyse von Kunststoffen

 

Materialspezifische Normen

Polymere

  • ISO 11357-3: Kristallinitätsmessung

  • ASTM D3418: Schmelz-/Kristallisationstemperaturen und Enthalpie

  • ASTM D7426: Kautschuk-Tg-Analyse

Pharmazeutika

  • USP <891>: Validierung der thermischen Analyse

  • ICH Q6A: Polymorph-Erkennung (DSC ist die primäre Methode)

Metalle

  • ASTM E794: Bestimmung des Metallschmelzpunkts

  • ISO 17851: Oxidationsverhalten

 

Spezialisierte Methoden

Standard Testtyp Anwendungsbeispiel
ISO 11357-6 Oxidationsinduktionszeit (OIT) Stabilität von Polyethylenrohren
ASTM D3895 Polyolefin-OIT-Test Additive Wirksamkeit
ISO 11357-4 Wärmekapazitätsmessung Verbundwerkstoffe

 

Kalibrierung und Validierung

  • ISO 11357-1: Grundlegende DSC-Kalibrierung

  • ASTM E2716: Verfahren zur Datenvalidierung

  • NIST SRM 720: Saphir-Wärmekapazitätsstandard

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